GESCHICHTE DER MEDIZIN

Aus dem Max-v.-Pettenkofer-Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie, München (Direktor: Prof. Dr. phil. nat. Dr. med. H. Eyer)

Rudolf Welgl und die ätiologische Fleckfieberbekämpfung
von H. Eyer


Zusammenfassung: Die Erforschung der Ätiologie, Epidemiologie und Prophylaxe des klassischen Läuse-fleckfiebers hat durch die Arbeiten des Lemberger Biologen Rudolf Weigl einen letzten Höhepunkt erfahren. Fast alle wirklich entscheidenden Erkenntnisse auf diesem Gebiet sind die Frucht seiner und seiner zahlreichen Schüler Arbeiten. Weit im Vordergrund steht die nach ihm benannte Schutzimpfung mit Rickettsien, die durch peranale Infektion des Läusedarms (also über eine Gewebekultur) gewonnen wurden. Die 50jährige Wiederkehr der Entdeckung dieses ingeniösen Verfahrens gab Anlaß zu diesem Artikel, dem vielfältige persönliche Gespräche und Erlebnisse mit Rudolf Weigl zugrunde liegen.


Am 11. August 1967 jährt sich der Todestag des großen Lemberger Biologen Rudolf Weigl zum zehnten Mal; Weigl ist kurz vor Vollendung seines 74. Lebensjahres in Zakopane, in der von ihm so geliebten Tatra, für seine Schüler und Freunde völlig unerwartet, gestorben. Der Zufall will es, daß der begnadete Forscher 40 Jahre vor seinem Heimgang, nun also vor 50 Jahren - die Kampfhandlungen auf den östlichen Schauplätzen des l. Weltkriegs gingen gerade ihrem Ende entgegen - jene Entdeckungen machen konnte, deren Ausbau und Weiterentwicklung sein ganzes späteres Lebenswerk gekennzeichnet hat. Gemeint ist die peranale Infektion des Darmes der das Fleckfieber übertragenden Kleiderlaus und damit die erstmalige Anwendung des bis dahin nicht bekannten Prinzips der Gewebezüchtung, nicht zuletzt aber sein berühmtes Rezept für eine Fleckfieberschutzimpfung, deren Segen sich im vergangenen Weltkrieg noch einmal in einzigartiger Weise zeigen sollte.

Durch die außerordentliche Entwicklung der antibiotischen Therapie in der Nachkriegszeit, daneben aber auch durch die Entdeckung hochwirksamer Insektizide ist das Problem der Fleckfieberschutzimpfung zwar seiner Aktualität im wesentlichen beraubt worden; nichtsdestoweniger haben die von Weigl so maßgeblich geförderten Erkenntnisse in der vor-antibiotischen Zeit derart zahlreiche und wichtige Einblicke in andere, nicht von Prophylaxe und Therapie berührte Bereiche der Rickettsiosen eröffnet, daß Weigls wissenschaftliche Bemühungen auch heute noch wesentlich mehr als nur medizin-historische Bedeutung haben. Angesichts der gewaltigen Anstrengungen, die so viele Ärzte unter Einsatz von Gesundheit und Leben der Bekämpfung der Fleckfiebergefahr gewidmet haben, nicht zuletzt jene, die im vergangenen Krieg sich mit der spezifischen Seuchenprophylaxe des Fleckfiebers zu befassen hatten, ist es eine übernationale Ehrenpflicht, noch einmal zu zeigen, welchen Anteil der 1883 zu Prerau in Mähren geborene und überwiegend in Lemberg wirkende polnische Gelehrte Rudolf Weigl an der ätiologischen Fleckfieberbekämpfung, darüber hinaus aber auch an der Entwicklung der eigentlichen Rickettsiologie gehabt hat.

Was die richtige Einschätzung der vielseitigen wissenschaftlichen Leistung dieses Mannes durch die Fachwelt seit eh und je erschwert hat, war seine unüberwindliche Abneigung gegen jedwede Veröffentlichung seiner Forschungsergebnisse; ein Verhalten, das in diametralem Gegensatz stand zu der einmaligen Hilfsbereitschaft und freimütigen Bereitwilligkeit, mit der er seine Forschungsergebnisse und Protokolle jedermann zu überlassen pflegte, der ihn darum angegangen hat. Unter dieser Spärlichkeit gedruckten Quellenmaterials würde auch dieses "In memoriam" leiden" wenn nicht in reichem Maße auf die mündliche Überlieferung zurückgegriffen werden könnte; sie wurde begünstigt durch zahlreiche vertrauliche Gespräche in den Kriegsjahren 1941-1943/44, im übrigen ergänzt durch einen kaum mehr zugänglichen Aufsatz, den Weigl 1937 aus Anlaß des 70jährigen Geburtstages seines Gymnasiums in Jaslo abgefaßt und in dem er wie kaum besser an anderer Stelle seine Auffassung über Ätiologie, Epidemiologie und Prophylaxe des Fleckfiebers niedergelegt hat. Prof. Joseph Parnas in Lublin hat mir diesen wertvollen und seltenen Beitrag des gemeinsamen Lehrmeisters und Freundes überlassen; ich danke ihm auch an dieser Stelle sehr herzlich für seine Hilfe. Schließlich hat mir des Professors Nichte, meine ehemalige technische Mitarbeiterin Frau Lebedynska-Weigl einen aus allerjüngster Zeit stammenden Aufsatz unseres alten Lemberger Kollegen Henryk Mosing zur Kenntnis gebracht, der Rudolf Weigl in fast dreißigjähriger wissenschaftlicher Zusammenarbeit auch persönlich eng verbunden war und um gleich, mir über den Tod des Meisters hinaus verehrt und in ungetrübter Erinnerung behält. Zahlreiche weitere Einzelheiten aus Weigls wissenschaftlicher Frühzeit verdanke ich einem Nachkriegsbriefwechsel mit Frau Weigl-Herzig, der vor wenigen Jahren verstorbenen langjährigen Mitarbeiterin und späteren Gattin Professor Weigls.

Sieht man ab von den schon vor dem l. Weltkrieg begonnenen Fleckfieberarbeiten der großen Pioniere Ricketts, Bacot, Nicolle, Otto und ihren Schülern, dann sind weiterführende Erkenntnisse hauptsächlich im Verlauf des 1. Weltkriegs durch v. Prowazek und Rocha Lima zutage gefördert worden, die als sachkundige Mitarbeiter Bernhard Nochts vom Tropeninstitut in Hamburg während des l. Weltkriegs in typische Fleckfiebergegenden entsandt worden waren. Aus dieser Zeit stammen die bedeutenden Arbeiten der beiden Forscher, von denen der eine, v. Prowazek, ebenso wie vor ihm Ricketts und später Bocot und Weil, einer beim Experimentieren erlittenen Fleckfieberinfektion erlegen ist Zur gleichen Zeit - 1916 in Tarnow, 1919 in Przemysl - war auch Weigl - in zunächst österreichischem, später polnischem Militärdienst - mit dem Fleckfieber, vor allem bedingt durch die schwierigen hygienischen Verhältnisse in den Kriegsgefangenenlagern, befaßt. Verspäteten wissenschaftlichen Niederschlag fand diese Tätigkeit im letzten Heft der unter Ludolph Brauers Ägide herausgegebenen "Beiträge zur Klinik der Infektionskrankheiten und zur Immunitätsforschung" aus dem Jahr 1920. Die dort niedergelegten Untersuchungsergebnisse sind im bakteriologischen Feldlaboratorium Nr. 79 des Militärkommandos Krakau entstanden und gehen auf die Jahre 1916 und 1917 zurück, in denen Rudolf Weigl, also vor 50 Jahren, seine richtungweisenden Experimente über das Fleckfieber begonnen und auch den ersten Impfstoff aus Läusen hergestellt hat.

Wie es zu dieser genialen Idee kam, steht allerdings in keiner Zeitschrift. Weigl hat seinen Freunden den Hergang wie folgt geschildert: Im Jahr 1916 zeigte sich sein damaliger Vorgesetzter, der spätere Ordinarius für Bakteriologie in Krakau, Philipp Eisenberg, ungehalten über den einseitigen Eifer seines Mitarbeiters in der Rickettsienforschung. Er empfahl ihm angesichts des in absehbarer Zeit zu erwartenden Kriegsendes und der dann fehlenden fleckfieberkranken Kriegsgefangenen, von denen die Rickettsienforschung bis dahin gelebt hatte, das Thema zu wechseln und sich mit der Cholera zu befassen. Weigl, unangenehm berührt durch diese als Zumutung empfundene Aufforderung, erklärte daraufhin seinem Chef, man könne, wenn es an Fleckfieberkranken für eine natürliche Infektion der Läuse fehle, diese ja auch von der Kehrseite her infizieren. Nun war es Eisenberg, der diese nicht erwartete Antwort seines Mitarbeiters erneut zu kontern versuchte; Weigl indessen, unbeirrt von den Zweifeln seines Chefs, verließ sich auf seine ungewöhnlich geschickte Hand und demonstrierte mit einer schnell hergestellten Glaskapillare seinem Lehrer Eisenberg zum ersten Mal den Hergang des berühmt gewordenen Läuseklistiers. - So also wurde das Verfahren zur Rickettsiengewinnung aus dem Epithelbelag des peranal infizierten Läusedarms entdeckt.

Man vergegenwärtige sich, daß zu diesem Zeitpunkt, also etwa 1 1/2 Jahre vor dem Ende des 1. Weltkrieges, durch die Untersuchungen der großen Forschergeneration der Ricketts, Nicolle, v. Prowazek, Rocha Lima, Otto, Dietrich und einiger anderer zwar schon allerlei über das Verhalten der Rickettsien in der Laus bekannt war - auch daß insbesondere Rocha Lima schon den Gedanken gefaßt hatte, einen Fleckfieberimpfstoff durch Zerreiben der gesamten Laus herzustellen, daß aber alle Untersuchungen und Versuche dieser und ähnlicher Art eben nur möglich waren unter Rückgriff auf das rickettsienhaltige Blut fleckfieberkranker Menschen das entweder natürlicherweise auf angesetzte Kleiderläuse oder künstlich auf das damals gerade als geeignet erkannte Meerschweinchen übertragen werden mußte. Die passageweise Fortführung der Rickettsia prowazeki über den Darm der Kleiderlaus war noch nicht möglich.

So gesehen muß man die kleine Reiberei zwischen Rudolf Weigl und Philipp Eisenberg als einen gnädigen Zufall preisen, da es nicht sicher ist, ob die peranale Infektion unter anderen Umständen so frühzeitig in das Blickfeld des Experiments gerückt wäre. Einmal gelungen, konnte es freilich nicht ausbleiben, daß diesem ersten Experiment alsbald die ersten Versuche der Rickettsienkultivierung im Läusedarm zum Zweck einer Impfstoffherstellung folgen würden. Die Schwierigkeiten, die sich noch ergeben sollten, um das an sich so gemale Verfahren auch praktisch anwendbar zu machen, konnten im Jahr 1917 freilich noch nicht geahnt werden. Da Rudolf Weigl durch den Gang seiner Ausbildung, vor allem aber durch eine einmalige Begabung für minuziöse Verfahrensweisen mit der Sektionstechnik bei Insekten vertraut war, ist die Isolierung des allein der Rickettsienvermehrung dienenden Magen-Darm-Trakts der Kleiderlaus kein Problem für ihn gewesene. Es ist deshalb auch nicht verwunderlich, daß es ihm noch im gleichen Jahr 1917 gelang, den ersten Fleckfieberimpfstoff aus infizierten Läusedärmen herzustellen und - wie hätte es anders sein können - an sich selber zu erproben.

Welches Glück, muß man im nachhinein sagen, da er sich nur wenig später bei der Herstellung von Fleckfieberimpfstoff durch eine geringfügige Verletzung mit einer Glasicapillare eine Infektion mit konzentriertem und hochinfektiösem Läusedarmmaterial zugezogen hat; da sie gleichsam unter natürlichen Bedingungen, nämlich auf dem Blutweg erfolgte, mußte sie fast unausweichlich zu einer Erkrankung führen. Zwar war eine Schutzimpfung vorausgegangen, aber wer hatte zu dieser frühen Zeit schon Erfahrungen mit diesem neuartigen Verfahren? Spät, am 18. Tag nach stattgehabter Infektion, erkrankte Weigl an einem zwar klassischen, aber doch deutlich mitigierten Fleekfieber, das er, obwohl krank und ans Bett gefesselt, sogleich für weitere Experimente am eigenen Körper ausnützte und dabei an exzidierten Roseolen die für Fleckfieber charakteristischen Veränderungen der kleinsten Kapillaren, aber auch die sichere Infektion der im Fieberstadium bei sich angesetzten Läuse, die aus völlig reiner Laboratoriumszucht stammten, nachweisen konnte. Auch diese, im gegebenen Zusammenhang besonders bedeutsamen Feststellungen erfolgten im Jahr 1917, das damit wie kaum ein anderes zu einem Jahr der Entdeckungen auf dem Gebiet des läusebedingten Fleckfiebers wurde.

Mit der vor 50 Jahren erstmalig möglich gewordenen Rickettsienzüchtung aus Passagestämmen ohne fortgesetzte Mitwirkung der im Menschenblut kreisenden Fleckfieberrickettsiea sind zahlreiche Probleme der experimentellen Untersuchung zugänglich geworden, die auf anderem Weg kaum hätten gelöst werden können. Bis zu der erst jetzt möglichen und beliebigen Vermehrung der Rickettsia prowazeki im Magen-Darm-Trakt der Kleiderlaus war es im wesentlichen ja nur das Meerschweinehen, schon damals das Laboratoriumstier kat'exochen, auf dem die Fieckfieberricketssien zur Vermehrung gebracht werden konnten. Noch wußte niemand, wie unempfindlich dieses Versuchstier im Verhältnis zur Kleiderlaus ist; und erst jetzt war die hohe Infektionskraft der Läusefäzes feststellbar, in die eingehüllt sich die Fleckfieberrickettsien insbesondere in angetrocknetem Zustand über viele Monate sogar bei Zimmertemperatur vermehrungsfähig halten. Die dadurch als fast selbstverständlich ausgewiesene epidemiologische Bedeutung des außerordentlich leicht verstäubbaren Läusekots hat in Deutschland noch in den 40er Jahren mancher nicht recht glauben wollen, und ich habe noch selbst die größte Mühe gehabt, alten Experten aus dem 1. Weltkrieg 25 Jahrs nach der von Weigl getroffenen Feststellung dieses heute allgemein anerkannte Faktum glaubhaft zu machen. Die Bedeutung der Infektiosität des in Kleidungsstücken befindlichen Läusekots hat im Zusammenhang mit der Fleckfieberbekämpfung durch Entlausung auch im vergangenen Krieg erst im Lauf der Zeit ihr richtiges Gewicht erhalten und zu der Forderung geführte daß in fleckfieberverseuchtem Gebiet neben der Entlausung auch die Desinfektion erforderlich ist, zumal dann, wenn in Anstalten mit Blausäure entlaust oder im Feld mit sogenannten "repellents" der Läuseplage gewehrt wurde, Mitteln, denen da wie dort fast ausnahmslos keinerlei entseuchende Kraft zukam. - Alle diese Sachverhalte waren Weigl bereits 1917 geläufig!

Die kurz vor dem 2. Weltkrieg entwickelten und begreiflicherweise noch nicht optimalen Fleckfieberimpfstoffe, die auf dem Weg über die Rickettsienzüchtung in der gerade modern gewordenen Gewebekultur gewonnen waren, konnten sich gegen das von Weigl entwickelte Verfahren der Läuseimpfstoffherstellung nur schwer durchsetzen, so daß die Güte des Läuseimpfstoffs gute 25 Jahre unbestritten blieb. Viele Jahre im wahrsten Sinne des Wortes "im Handbetrieb" und erst allmählich in einigermaßen technischem Maßstab gewonnen, haben sich die durch Phenol vorsichtig abgetöteten Rickettsien aus Läusedärmen weltweit bewährt; kaum weniger in den polnischen Endemiegebieten der Tatra, der Beskiden und Westkarpaten als bei den Patres der belgischen Mission in China und der Mandschurei, schließlich in den Fleckfiebergebieten des abessinischen Hochlandes. Seine letzte große Bewährung hat dieser Impfstoff aber im vergangenen Krieg, und auch diesmal wieder auf den östlichen Kriegsschauplätzen erfahren. Wie in den 20er Jahren so auch wenige Jahrzehnte später hat Rudolf Weigl ebenso wie ich selbst bei Behörden und Dienststellen zwar zäh um das notwendige Verständnis ringen müssen, dessen ungeachtet aber die Organisation der Läuseimpfstoffherstellung in einem beachtlichen Umfang entwickeln können. Allein die Anlage einer für den vorgesehenen Zweck geeigneten Läusezucht mit den während des vergangenen Krieges bis in viele Hunderte gehenden Läusefütterern hat einen eigenen "Seuchenschutz des Läusevolks", aber auch die Entwicklung einer speziellen "Emährungs- und Wohnhygiene" dieser Insekten notwendig gemacht Gleiches galt für die relative Mechanisierung der peranalen Läuseinfektion und die auf dem Höhepunkt der Darminfektion notwendigen Läusesektionen, um den der eigentlichen Rickettsienkultur dienenden Läusedarm zu gewinnen und so die Herstellung und Reinigung der Rickettsiensuspensionen für die endgültige Impfstoffzubereitung einzuleiten. Was Rudolf Weigl auf diesem Gebiet in den 20er und 30er Jahren schon zu beachtlicher Vollkommenheit entwickelt hatte, wurde während des vergangenen Krieges nun auch von deutsdien Experten zu viel bewunderter Präzision weiter vervollkommnet, der allein es zu verdanken war, daß der aus Läusedärmen hergestellte Rickettsienimpfstoff nach Weigls Verfahren jene umfassende Anwendung hat finden können, die Tausenden und aber Tausenden das Leben gerettet hat. Unsere Kollegen, die sich gleich mir während des letzten Krieges zusammen mit bewährten polnischen und ukrainischen Mitarbeitern dem damals so wichtigen Problem der Fleckfieberimpfstoffgewinnung aus Läusen gewidmet haben, mußten sich manche spöttische Bemerkung vor allem des Auslands gefallen lassen - kaum anders als Weigl vor 50 Jahren von Philipp Eisenberg -, weil sie sich dem zwar höchst komplizierten, dafür aber vielfältig bewährten Verfahren der Impfstoffherstellung nach Weigls Methode verschrieben hatten. Vielen unserer Fachkollegen des In- und Auslandes wollte es nicht in den Kopf, daß das damals 25 Jabre alte Verfahren des gemalen Lemberger Biologen noch immer die Verfahrensweise der Wahl sein sollte. Da Bewährtes und Besseres nicht zur Verfügung stand, haben sich Experimente mit unsicheren Impfstoffen aber ganz von selbst verboten.

Nicht ohne Stolz konnten Rudolf Weigl und all jene, die unmittelbar mit ihm oder doch wenigstens nach seiner Methode Fleckfieberimpfstoff herstellten, sagen, daß es bis dahin kein Laboratorium auf der ganzen Welt gab, das mit so viel technischer Überlegung, Phantasie und Spürsinn mit der Herstellung eines Impfstoffs beschäftigt war, der mehr als 10 Millionen Menschen zugute gekommen ist.

Heute ist die Herstellung impfstofftauglicher Rickettsien auf einfachere Weise möglich, vor allem aber ist das Problem der Gewinnung von Rickettsienimpfstoff en durch die schon zu Kriegsende gemachten Entdeckungen auf dem Gebiet der Läuseabwehr mit spezifisch wirkenden Chemikalien und dem der Rickettsienvemichtung durch antibiotische Substanzen weitgehend überspielt worden.

So ist auch der nach dem Verfahren Weigls hergestellte Impfstoff heute nur noch im Licht einer historischen Entwicklung zu sehen, deren Kennzeichen das Kommen und Gehen ist; dennoch sollte es erlaubt sein, 50 Jahre nach dem denkwürdigen Jahr 1917 der großartigen Leistung Rudolf Weigls noch einmal zu gedenken, an die heute noch mancher der unter uns Lebenden gemahnt wird, der das glückliche Überstehen einer Fleckfieberinfektion dem aufopfernden Einsatz dieses großartigen Mikroben Jägers verdankt. Unbekannt geblieben sind die freilich viel Zahlreicheren, die ein gütiges Schicksal vor einer Manifestation der Erkrankung behütet hat, die aber gerade diesen latenten und, wie wir wissen, bei Geimpften sehr häufigen Infektionsablauf fast stets einer wirksamen Schutzimpfung verdankten.

Diesem "In memoriam Rudolf Weigl" würde Wesentliches fehlen, würde nicht auch seiner Übrigen, die Rickettsiologie so mannigfach befruchtenden wissenschaftlichen Arbeiten gedacht werden.

Als Schüler des Lemberger Zoologen Nussbaum hat sich Weigl mehrere Jahre lang mit Problemen aus dem Gebiet der vergleichenden Zytologie, insbesondere des Golgi-Kopschen Apparates sowie mit der Transplantation und Regeneration der Amphibienhaut befaßt und sich 1913 für das Fach der Zoologie und vergleichenden Histologie habilitiert.

Diese wissenschaftlichen Früharbeiten haben seiner späteren Beschäftigung mit den läusebedingten Rickettsiosen eine überaus wirksame technische Basis gegeben.

Vor der Bearbeitung von Grundsatzfragen über das Fleckfieber durch Rudolf Weigl haben vor allem Nicolle und seine Schüler entscheidende Vorarbeit geleistet; wie bekannt, wurde der französische Forscher für den experimentell gelungenen Nachweis, daß die Kleiderlaus das sogenannte historische Fleckfieber überträgt, im Jahr 1910 mit dem Nobelpreis ausgezeichnet. Rocha Lima hat dann 1915 festgestellt, daß die Rickettsia prowazeki und die Rickettsia pediculi verschiedene Rickettsien sind, die sich durch die Art ihrer Vennehrung grundsätzlich unterscheiden; nur die Ricketttsie des Läusefleckfiebers vermehrt sich streng intrazellulär. 1916 hat Rudolf Weigl die peranale Infektion der Laus beschrieben, während Hilde Sikora die intrazölomiale Infektion demonstrieren konnte, die aber im Gegensatz zu Weigls peranaler Infektion nur einige der bisher noch offenen Fragen einer Klärung hat zuführen können. Beide Infektionswege sind unabhängig voneinander entdeckt worden - die peranale Infektion im übrigen vor der intrazölomialen.

Die Untersuchungen Weigls über Morphologie und Darstellbarkeit der Rickettsia prowazeki, aber auch über das histologische Verhalten des rickettsieninfizierten Darmgewebes der Laus und über viele andere Probleme der Rickettsieninfektion bei Tier und Mensch zeichnen sich durch eine bemerkenswerte und von anderer Seite nie erreichte Gründlichkeit aus. Damit hängt natürlich zusammen, daß der so wenig publikationsfreudige Weigl sich der wissenschaftlichen Besucher in seinem Lemberger Institut zu keiner Zeit recht hat erwehren können.

Unter den zahlreichen wichtigen Feststellungen, die man Weigls Untersuchungen verdankt, ist auch jene hervorzuheben, die bewiesen hat, daß sieh die Sickettsia prowazeki nur in den Darmzellen der Laus und an keiner anderen Stelle des Läuseorganismus vermehrt. Damit war eindeutig gezeigt, daß das Fleckfieber nicht durch den Stich der Laus, sondern durch Einreiben des infizierten Läusekots in den Stichkanal übertragen wird. Bedeutende Erkenntnisse über das Verhalten anderer, insbesondere auch nicht läusepathogener Rickettsien verdanken ihre Sicherung der Technik der peranalen Infektion. So ist z. B. die Differentialdiagnose zahlreicher Rickettsien nur auf diesem Wege möglich. Für den Menschen apathogene Rickettsien vermehren sich niemals intrazellulär, weshalb auch die mit solchen Rickettsien infizierten Läuse nicht zugrunde gehen. Eine von Weigl entdeckte Rickettsia Rocha Limae vermehrt sich dagegen extra- und intrazellulär, ist im übrigen aber apathogen für den Menschen, wird transovarial von Läusegeneration zu Läusegeneration übertragen und ist daher ein äußerst gefährlicher Seuchenerreger des Läusevolks.

Eine weitere entscheidende Verbesserung der Fleckfieberdiagnostik, die man Weigl verdankt, war die von ihm beschriebene und zu einmaligem Mikroverfahren ausgebaute Rickettsienagglutination. Mit ihrer Hilfe ließ sich beweisen, daß die nach Fleckfieberblut-Übertragung beim Meerschweinchen sich entwickelnde Infektion tatsächlich ein Fleckfieber ist, obwohl die Weil-Felix-Reaktion negativ ausfällt. Sinngemäß erwies sich die Ruckuebertragung von infektiöser Gehirnemulsion vom Meerschweinchen auf die Laus als auch für die Laus infektiös. Gleiche Ergebnisse lieferte die Rickettsienübertragung auf Kaninchen, Ratten, Mäuse, Vögel und Affen, bei denen durch Rickettsien-Agglutination die ätiologische Ursache eindeutig klargestellt werden konnte. Die ebenfalls von Weigl beobachtete Nichtfiltrierbarkeit der Rickettsia prowazeki erlaubte zu beweisen, daß Rickettsien nicht identisch sind mit z. B. OX 19-Phagen, die beim Meerschweinchen ein typisches Fieber erzeugen. Die von Weigl aufgestellte Hypothese, wonach genetische Beziehungen zwischen Proteus OX 19 und Rickettsia prowazeki bestehen, ist dagegen umstritten; sie konnte aber auch durch neuere Untersuchungen noch nicht exakt widerlegt werden. Seine ursprüngliche Vorstellung, daß mit Läusevakzine Schutzgeimpfte nicht mehr an Fleckfieber erkranken könnten, hat Weigl selbst schon früh aufgegeben, nachdem sich bei mehreren Gelegenheiten erweisen ließ, daß auch die natürliche Fleckfieberinfektion keine absolute Immunität hinterläßt und Mehrfacherkrankungen vorkommen. Bestätigt wurde dagegen auch durch die Erfahrungen des letzten Krieges, daß regulär mit Weigischer Vakzine Geimpfte bei einer Infektion in aller Regel nicht sterben, sondern die Krankheit überwinden.

Bei Untersuchungen über die Rickettsien des amerikanischen Felsengebirgsßebers konnte Weigl ebenfalls die Züchtbarkeit im Läusedarm zeigen, gleichzeitig aber feststellen, daß die Vermehrung intra- und extrazellulär erfolgt und daß die Rickettsie des FelsengebirgÄfiebers im übrigen von der Rickettsia prowazeki auch serologi&ch eindeutig unterscheidbar ist.

Die Feststellung der Identität der sog. Mooser-Körperchen mit der zu Ehren von Hermann Mooser so bezeichneten Rickettsia mooseri sowie ihre exquisit intrazelluläre Vennehrung im Läusedarm geht ebenfalls auf Weigl zurück; schließlich hat er ähnliche Befunde auch be! den in verschiedenen Ländern aus wilden Ratten gezüditeten Rickettsien erhoben.

Die von Weigl bei vielen Gelegenheiten in- und außerhalb des Laboratoriums gemachte Beobachtung, daß regulär mit Läusedarmvakzine Geimpfte nicht in der Lage sind, Rickettsien auf dem Blutweg auf die Laus zu übertragen, war für die Sanierung endemisch verseuchter Gebiete und somit auch epidemiologisch von einmaliger Bedeutung.

Im folgenden sollen die Ergebnisschwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeit Rudolf Weigls auf dem Gebiet der Rickettsiologie noch einmal kurz zusammengefaßt werden:

  1. Die Ausarbeitung einer Methode zur peranalen Infektion der Laus.
  2. Die Erhaltung und Fortführung reiner Rickettsienkulturen in Lauspassagen seit 1916.
  3. Die Erbringung sicherer und entscheidender Beweise, daß die Rickettsia prowazeki der Erreger des läusebedingten neckfiebers ist.
  4. Die Ausarbeitung spezifischer Untersuchungsund Bestimmungsmethoden sowohl für die Rickettsia prowazeki wie auch für andere Rickettsien.
  5. Die Beweisführung, daß die Rickettsia prowazeki nicht zu den ultravisiblen, filtrierbaren Viren zu rechnen ist.
  6. Die Einführung der hochspezifischen Rickettsien-Agglutination - von Ch. Nicolle als Weigl-Reaktion bezeichnet - in die serologische Diagnostik des Fleckfiebers.
  7. Die Herstellung eines wirksamen Fleckfiebertopfstoffes aus reiner Rickettsia-prowazeki-Kultur und Erprobung dieser Vakzine in vielen Teilen der Welt.
  8. Die Beweisführung, daß die Fleckfieberimmunität weder beim Tier noch beim Menschen absolut ist.
  9. Die Beweisführung, daß keiner der auf zahlreichen künstlichen Nährböden und von verschiedenen Forschem gezüchteten Erreger mit dem Fleckfiebererreger identisch und daher auch keiner in der Lage ist, in der Laus die für eine Rickett-sieninfektion typischen Veränderungen hervorzurufen.
  10. Die Entdeckung der bisher nicht bekannten hochläusepathogenen Rickettsia rocha limae. 11. Die Übertragung des Erregers des amerikanischen Felsenfiebers auf die Laus und der Beweis, daß auch nach vielen Lauspassagen keine Umwandlung in die Rickettsia prowazeki erfolgt.
  11. Die Beweisführung, daß die sog. Mooser-Körperchen mit dem Erreger des mexikanischen Fleckfiebers identisch sind.
  12. Die Beweisführung, daß die von Lepine in Griechenland, von Bruynogh in Belgien und von Zwierz in Polen aus wilden Ratten isolierten Keime Rickettsien sind und in der Laus eine typische intrazelluläre Infektion der Darmzellen herbeiführen; serologisch sind diese Erreger mit den Rickettsien des mexikanischen Fleckfiebers, also jenen des Rattentypus identisch.
  13. Die Beweisführung, daß der Trachomerreger mit der von Weigl entdeckten Rickettsia rocha limae nicht identisch ist
  14. Versuch, einer passiven Immunisierung mit dem Serum von mit Weigl-Vakzine geimpften Menschen.
  15. Versuche zur Herbeiführung eines verstärkten Impfschutzes gegen das Fleckfieber durch Kombination einer vorausgehenden Totvakzine-Impfung mit einer in bestimmtem zeitlichem Abstand folgenden dosierten Infektion mit lebenden Rickettsien.
  16. Kritische, auf langjährige Erfahrung gestützte Studien über die Wirksamkeit der von verschiedenen Autoren angewandten Schutzimpfungsverfahren, insbesondere auch soldher mit lebenden Erregem.

Zur Vervollständigung dieser ehrenden Rückschau für Rudolf Weigl mögen noch einige Bemerkungen zu seiner Persönlichkeit angefügt werden. Weigl war in seiner ganzen Struktur ein Kind der galizischen Universitätsstadt Lemberg, deren zwischen und nach den Weltkriegen mehrfach wechselndes politisches Geschick ihn niemals hat veranlassen können, ihr die Treue aufzusagen. Nachdem ihm gelegentlich sein vielleicht nicht ganz akzentfreies Polnisch angekreidet und ihm auch sein Sympathisieren mit Erzeugnissen der deutschen Präzisionsindustrie angelastet wurde, muß ich es mir als Vertreter der deutschen Wissenschaft angelegen sein lassen, diesem hervorragenden Forscher die stets aufrichtige Verbundenheit mit seiner polnischen Heimat - auch in schwerster Zeit und unter für ihn persönlich schwierigsten Umständen - ausdrücklich und aus bester eigener Kennteis zu bestätigen. Ich muß aber ebenso betonen, daß sein hohes ethisches Bewußtsein und seine weltoffene Gesinnung eine nationale Begrenzung seiner Humanitätsideale nicht dulden konnte. So kommt es, daß er vielfältige Ehrungen und Auszeichnungen nicht nur durch sein Vaterland erfahren hat, sondern ebenso durch ausländische Staaten, deren wissenschaftliche Akademien und Gesellschaften ihn zum korrespondierenden und Ehrenmitglied gemacht oder ihrer Bewunderung auf andere Weise Ausdruck verliehen haben. Der auch zur Verleihung des Nobelpreises vorgeschlagene Gelehrte hat sich also schon früh und im wahrsten Sinn des Wortes als wirklicher Europäer erwiesen.

In weiten Bereichen der biologischen Wissenschaften voll sprühender Ideen, mit einem einmaligen Blick für einfache, aber optimale Versuchsanordnungen begabt, war Rudolf Weigl als Mensch von bezeichnender Güte, ausgestattet mit einem hervorragenden Taktgefühl in sozialen Dingen und hilfreich bis zur Selbstentäußerung. Er war wissenschaftlich kritisch und exakt und dennoch beseelt von einem bewundernswerten Vertrauen zur Arbeitstreue seiner Mitarbeiter, aber frei von jeglichem Publizistenstolz. Mehr als 100 hervorragende Experimentalarbeiten stammen aus seinem Institut; unschwer hätten es 200 sein können aber nur wenig mehr als 30 tragen seinen Namen!

Ich habe vor nunmehr 25 Jahren zum letzten Mal mit Rudolf Weigl zusammen gearbeitet und ihn dabei als Meister einer vergehenden Biologengeneration kennengelernt, mit einem Wissens- und Könnensumfang, wie er mir zuvor und danach nicht mehr begegnet ist, aber auch mit einem Herzen, das semesgleichen gesucht hat.

Heute - vielleicht zum letzten Mal - vor allem aber in dieser Wochenschrift dieses großen Mannes gedenken zu dürfen, war mir daher ein rechtes Bedürfnis.


Schrifttum: Von R. Weigl veröftentl. Arbeiten auf dem Gebiet des Fleckfiebers:

  1. Untersuchungen und Experimente an Fleckfieberlaeusen. Die Technik der Rickettsla-Forschung. Klin. Infektionskrankh., 1919. -
  2. Badania nad Rickettsia Prowazeki (Studien ueber R. Prow.). Przegl. epidem. l (1920) Nr. l. -
  3. 0 zarazku Rickettsia Prowazeki i znaczeniu jego przy durze osutkowym. (Rickettsia Prowazeki und Ihre Bedeutung beim Fleckfieber.) Lek. wojsk. (1920) Nr. 17.
  4. Dalsze badania nad Rickettsia Rocha-Limae/Now. Spec. (Weitere Studien über Rickettsia. Rickettsia Rocha-Limae/Neue Species) Przegl. epidem. 1 (1921) Nr. 4. –
  5. Rickettsia Rocha-Limae. Lek. wojsk. (1921) Nr. 9.
  6. Further studies on Rickettsia Rocha-Limae. J. trop. Med. Hyg. (1924).
  7. Die Beziehungen der X-Staemme zur Rickettsi Prowazeki. Z. Hyg. Infekt.-Kr. 39 (1923) H. 3.
  8. Über aktive Fleckfieberimmunität. Med. Klin. (1924).
  9. Der gegenwärtige Stand der Rickettsia-Forschung. Klin. Wschr. 3 (1924) Nr. 35.
  10. 0 istocie i postaci zarazka duru osutkowego. Med. doœw. Spo³. 7 (1927) Nr. 1-2.
  11. Über das Wesen und die Form. de" Fledkfiebererregers. Bull. Acad. pol. Sdt. (1930). -
  12. Die Methoden der aktiven Fleckfieber-Immunisierung. Bull. Acad. pol. Sei. (1930) -
  13. Sposoby czynnego uodporniania przeciw durowi osutkowemu. Pol. Akad. Um. Rozpr. Wydz. Lek. 1 (1930) Nr. 1.
  14. Comportement du Virus de la fievre pourpree des Montagnes Rocheuss dans l'organisme du pou. C. R. Soc. Biol, 103 (1930)
  15. Faits d'observation et experiences demonstrant l’efficacite du vaccin a Rickettsia pour la prevention du typhus exanthematique. Arch. Inst. Pasteur Tunis 22 (1933).
  16. Wyniki szczepieñ ochronnych przeciw tyfusowi plamistemu przeprowadzonych szczepionk¹ Rickettsiow¹ w latach 1931l-1932. Spraw. Pol. Akad. Um. 38 (1933) Nr. 3.
  17. Die Ergebnisse der Schutzimpfung gegen Fleckfieber mit Rickettsia Prowazeki -Impfstoff. Bull. Acad. pol. Sci. Cl. Med. (1933).
  18. gem. mit Herzig. A.; Les corps de Mooser et les Rickettsia des poux dans le typhvs exanthematique. Arch. Inst. Pasteur Tunis 22 (1933).
  19. gem. mtt Herzig, A.: Le rapport entre les corpuacules de Mooser et lea Rickettsia du typhus mexicain du pou. Bull. Acad. pol. Sci. Cl. Med. (1933). Spraw. Pol. Akad. Um. 39 (1939).
  20. Rapport de la consultation des expects sur la prophylaxle du typhus exanthemattique et la vacelnation contra cette maladie. Geneve, 9-10 fevrier 1937. Bull. de l’organisation d'hygiene de la Societe de Nations. Bd. 6 (1937) E. 6-21
  21. La serovacination de l’homme contre le typhus. Emploi du serum des vaccines par le vaccin de Weigl. Arch, Inst. Pasteur Tunis 28 (1937) Nr. 4.
  22. Chorobotwórcze i uodporniaj¹ce dzia³anie Rickettsii, ze szczególnym uwzglêdnieniem duru plamistego. Med. doœw. Spo³. 93 (1938) 1-2.
  23. Rickettsia Rocha-Limae (Weigl). C. R. Soc.: Biol. (1939).
  24. Trachomstudien. I. Rickettsia Rocha-Limae ist nicht der Trachomerreger. Zbl. Bakt., I. Abt. Orig. 143 (1939).
  25. Metody walki z tyfusem plamistym. Szczepionki ochronne przeciw durowi osutkowemu sporz¹dzone z zabitych Rickettsii. (Die Methoden der Fledcfieberbekämpfung. Der Schutzimpfstoff gegen Fleckfieber aus abgetöteten Rickettsien.) Spraw. Pol. Akad. Um. 47 (1946).
  26. gem. mit Mosing; Uodpornienie cz³owieka przeciw durowi osutkowemu wed³ug kombinowanej metody Weigla. Po wakcynacji szczepionk¹ Weigla nastêpowe zaka¿enie zarazkiem ¿ywym (Immunisierung d. Menschen gegen Fleckfieber nach Weigls kombinierter Methode. Nach der Vaccination mit Weigl-Vaccine nachfolgende Infektion mit lebenden Erregern). Spraw. Pol. Akad. Um. 47 (1946).
  27. Metody walki z tyfusem plamistym. Rozwa¿ania epidemiologiczne. (Die Methoden der Bekämpfung d. Fleckfiebers. Epidemiologische Betrachtungen.) Spraw. Pol. Akad. Um. 48 (1947).
  28. Immunisation against typhus fever in Poland during world war II. Texas Rep. Biol. Med. 5 (l947) Nr. 2.
  29. Metody walki z durem osutkowym. (Die Methoden d. Fleckfieberbekämpfung.) Przegl. epidem. (1948) Nr. 1.
  30. gem. m. Rattner, L. u. Zwierz J.: Gryzonie jako nosiciele zarazka duru osutkowego w jego ogniskach endemicznych. (Die Nagetiere als Träger des Fleckfiebererregers in endemischen Herden.) Med. doœw. Mikrobiol. 1952 Nr. 3.

Anschr. d. Verf.: Prof. Dr. phil. nat. Dr. med. H. Eyer, Max-v.-Pettenkofer-Inst. f. Hygiene u. Med. Mikrobiologie d. Univ.. 8 München 15. Pettenkoferstr. 9a.

DK 616.981.232-084(091): 92 Weigl, Rudolf

MWW 42/1967


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